Buntglasfenster – Farbenfrohe Fenster machen das Leben bunter

Philipp WeberMai 12, 2020

Fensterarten gibt es in der heutigen Zeit viele – doch wirklich ein Blickfang sind nach wie vor noch immer Buntglasfenster. Diese existieren bereits seit vielen Jahrhunderten und sind auch heute noch längst nicht aus der Mode gekommen. Viele Menschen fühlen sich bei diesem Begriff vielleicht erst einmal an Kirchen oder Klöster erinnert, doch es gibt viele moderne Varianten für Wohnhäuser, die noch immer für tolle farbliche Highlights sorgen.

Ein modernes Buntglasfenster kann beispielsweise mit dekorativen Mosaiken, prächtigen geometrischen Farbmustern oder abstrakten Motiven gestaltet sein. Für die Produktion stehen den Herstellern heutzutage unterschiedliche Methoden zur Verfügung. Wir stellen Ihnen im nachfolgenden Ratgeber vor, welche Varianten es auf dem Markt gibt und wie Sie Buntglasfenster sogar selbst herstellen können.

 Buntglasfenster – welche Arten gibt es? 

Grundsätzlich wird zwischen zwei Arten von Buntglasfenstern unterschieden:

• Einerseits gibt es das sogenannte Tiffany-Glas, wobei es sich um gegossenes oder auch gewalzes Farbglas handelt, welches in verschiedenen Transüparenzstärken hergestellt wird. Viele Menschen kennen die typischen Tiffany-Glaslampen aus dem mittleren 20. Jahrhundert, die häufig in Wohnzimmern zu finden waren. Auch heute noch ist Tiffany-Glas wunderbar dazu geeignet, um Lampenschirme oder andere dreisimensionale Objekte herzustellen. So ist auch eine Gestaltung von Fenstern und Türen durch dieselbe Fertigungsart möglich. Eine Tiffany-Verglasung kann heute vom Profi in vielen unterschiedlichen Farbnuancen und Motiven nach dem individuellen Geschmack des Kunden angefertigt werden.

• Die zweite Variante sind die sogenannten Bleiglasfenster. Dieser Begriff bezeichnet die ursporüngliche Technik der Herstellung von Buntglas – und somit auch jene Glasart, die man schon vor Jahrhunderten in Kirchen, Schlössern, Klöstern und anderen prunkvollen Gebäuden verbaute. Damals handelte es sich um mundgeblasenes Glas, das mit Bleiverbindungen angereichert war. Heute setzen die Hersteller dagegen auf Sicherheitsglas, Wärmeschutzglas oder auch Isolierglas. Wer handwerklich geschickt ist, kann Bleiglasfenster sogar selbst herstellen – das ist gar nicht so schwer.

 Dekorativ und vielseitig: Buntglasfenster für jeden Geschmack 

Wem ein einfaches transparentes Fenster zu langweilig ist, der kann sich für eine dekorative, farbenfrohe Bleiverglasung entscheiden. Diese wird auch heute noch mit großer Sorgfalt von Hand gefertigt und stellt somit immer ein Einzelstück dar. Kein Glas ist wie das andere und genau das macht diese Technik so besonders.

Ganz egal, ob eckig, rund oder in einer anderen besonderen Form – das Dekor wird immer entsprechend des Motivs angepasst, so dass das Ergebnis harmonisch wirkt. Beliebte Motive für Buntglasfenster sind vor allem florale Muster, Rosendekore, Ornamente oder auch Vogelmotive.

Ebenfalls werden auch heute noch Dekore im antiken Stil gefertigt – selbstverständlich kann der Kunde auch sein ganz eigenes Motiv entwerfen und vom Profi herstellen lassen.

Dazu kommen die Vorteile der modernen Technik: Hochwertige Buntglasfenster bieten eine genauso gute Wärmedämmung wie jedes andere moderne Fenstermodell.

Die farbenfrohe Kunst der Bleiglasfenster wird umgangssprachlich übrigens häufig auch als Bleiornamentik, Bleifenster oder auch Bleiornamente bezeichnet. Weil es sich dabei immer um eine Fertigung von Hand handelt, kann der Kunde seiner Kreativität freien Lauf lassen und nahezu jedes Motiv darauf abbilden.

 Wie viel kosten dekorative Buntglasfenster? 

Die genauen Preise für die Herstellung und den Einbau eines Buntglasfensters lassen sich im Vorfeld nur schwer abschätzen. Es kommt bei der Preiskalkulation auf mehrere Faktoren an – wie beispielsweise auf die angewandte Fertigungsmethode, auf die Größe und auf den Zeitaufwand für den Dekor.

Pauschale Preisangaben sind aus diesem Grund kaum möglich. Am besten lässt man sich im Vorfeld von einem Fachbetrieb beraten oder führt Vergleiche verschiedener Anbieter durch. Doch mit diesen Richtwerten können Sie in etwa rechnen:

Lassen Sie sich in jedem Fall einige Referenzen zeigen, um zu prüfen, ob Sie mit der Qualität der gefertigten Buntglasfenster zufrieden sind. Und natürlich lässt sich durch einen Vergleich meist auch eine Menge Geld sparen.

 Die richtige Montage eines Buntglasfensters – was dabei zu beachten ist 

Allgemein unterscheidet sich der Einbau eines Buntglasfenster nicht von jener eines ganz normalen Fensters.

Wer sich eine Tiffany- oder Bleiverglasung für sein Zuhause wünscht, dem bleibt in der Regel nur ein vollständiger Fenstertausch übrig. Allerdings gibt es manchmal auch die Möglichkeit, lediglich neue Scheiben einzusetzen, was das Vorhaben natürlich etwas günstiger macht.

Es lohnt sich meist, eine Fachfirma mit dem Einbau zu beauftragen, wenn man selbst kein Profi ist. Dann kann an auch sicher sein, dass die Montage fachgerecht erfolgt und sich hinterher keine Mängel zeigen.

 Welche Alternativen gibt es zum klassischen Buntglasfenster? 

Wer sich nicht für eine vollkommen neue Verglasung entscheiden möchte, hat einige alternative Möglichkeiten zur farbenfrohen Gestaltung seiner Fenster.

• So bieten sich zum Beispiel Fensterfolien an, die in unterschiedlichen Designs, Mustern und Farben erhältlich sind. Sie lassen sich problemlos auch nachträglich noch aufkleben und gewährleisten einen optimalen Sichtschutz. Die einfachsten Ausführungen sind bereits für wenige Euro erhältlich und lassen sich nach Wunsch anpassen. Vor allem im Internet gibt es eine große Auswahl an verschiedenen Varianten.

• Die zweite Möglichkeit ist, sich für das Aufkleben einer farbigen Scheibe aus Acrylglas zu entscheiden. Auch diese sind in den unterschiedlichsten Farbtönen erhältlich – vor allem in Baumärkten ist die Auswahl groß. Hier kann man sich die gewünschte Scheibe direkt vor Ort zuschneiden lassen und muss sie dann nur noch zu Hause mit doppelseitigem Klebeband auf der Fensterscheibe fixieren.

 Buntglasfenster einfach selbst machen – so geht’s 

Wer seine Kreativität unter Beweis stellen möchte, kann ein Buntglasfenster ganz einfach selbst herstellen.

Der erste Schritt stellt dabei das Anfertigen einer Schablone dar. Diese ist wichtig, da ein Buntglasfenster freihändig kaum angefertigt werden könnte. Die Schablone aus Papier bzw. Pappe wird am besten doppelt aufgezeichnet, eine davon sollte auseinander geschnitten werden. So hat man gleich zwei Vorlagen für die Bleistreifen sowie auch zum Zuschneiden des Glases.

Hierfür orientiert man sich an der Vorlage, wobei es unter Umständen erforderlich ist, das Glas an den Kanten etwas mit feinem Schleifpapier zu glätten. Dort, wo das Blei verlötet werden soll, kann das Glas dagegen etwas aufgeraut werden.

Weiter geht es mit einem Lötkolben, der heiß genug sein muss, ehe es losgehen kann. Mit einer kleinen Menge Lötzinn lassen sich die einzelnen Bleistücke dann so miteinander verlöten, dass das Glas sicher fixiert ist.

Nach jedem einzelnen Lötvorgang muss die Spitze des Lötkolbens auf einem Salmiak Stein gesäubert werden. Oft liefert der Hersteller auch direkt einen geeigneten Schwamm für die Reinigung mit, der sich ebenso verwenden lässt. In der Praxis hat sich allerdings der Salmiak Stein als deutlich effektiver bewährt.

Es kann dann durchaus passieren, dass das Blei nachgibt und sich durch das Gewicht verbiegt. Deshalb ist eine entsprechende Stabilisierung erforderlich. Am besten arbeitet man in jede zweite oder dritte Schiene aus Blei, die quer eingelötet wird, ein Stück des Stahlstreifens mit ein. Auf diese Weise wird das Material ausreichend stabilisiert und kann sich weder verbiegen noch ablösen.